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RENE F.
1919: Geburt in Luxemburg-Stadt
02.1940: Beitritt zur „Freiwilligenkompanie“
12.1940: verlässt mit der „Freiwilligenkompanie“ Luxemburg in Richtung Weimar (D) zur Umschulung
06.1941: wird mit seiner Kompanie nach Köln (D) verlegt
10.1941: wird zum „Partisanen- und Bandenkampf“ nach Slowenien verlegt
06.1942: wird zum „Partisanen- und Bandenkampf“ nach Slowenien verlegt Auflösung der Kompanie; wird nach Hamburg verlegt; Abzug nach Polen
Ab 1942: Beteiligung an Deportationen sowie Erschießungen von jüdischen Menschen und Partisan*innen
Ab 1943: „Partisanen- und Bandenkampf“ (12 Einsätze), Anführer einer „Judenjagd“
07.1944: vermisst bei russischer Großoffensive in Polen
Deportation von Juden aus dem Ghetto von Międzyrzec Podlaski in Polen.
Work
Anfang 1940 tritt René F. der luxemburgischen Armee, der „Freiwilligekompanie“, bei. Nach der Besetzung des Landes durch Nazideutschland wird Letztere nach Deutschland verlegt und in die deutsche Polizei integriert. Die Luxemburger werden in Slowenien im Kampf gegen Widerstandskämpfer*innen (Partisan*innen) eingesetzt. Viele wehren sich und kommen in Gefängnisse oder in Konzentrationslager. Andere, wie René F., leisten den Eid auf Adolf Hitler und werden auf Polizeibataillone in Deutschland aufgeteilt. Mit 14 anderen Luxemburgern kommt er ins Reserve-Polizeibataillon 101 und ist an Massenmorden an Juden beteiligt. Außerdem sollen sie den Widerstand bekämpfen. Bei Massenerschießungen werden die Juden in den Ortschaften zusammengetrieben und getötet. Daneben werden tausende Juden in das Vernichtungslager Treblinka deportiert, wo man sie vergast. Arbeitsfähige Juden und Jüdinnen werden zur Zwangsarbeit ausgewählt. René F. beteiligt sich an sämtlichen Judenaktionen und führt Stoßtrupps bei „Judenjagden“ an. Dabei werden versteckt lebende Juden aufgespürt und getötet. Das Reserve-Polizeibataillon 101 ist für die Erschießung von 38.000 und die Deportation von 45.000 Menschen verantwortlich. Hinzu kommen noch etliche Tötungen an polnischen Zivilist*innen, jüdischen Menschen und den Widerstand unterstützten.
Auf dem Weg zum Bahnhof hörte ich Schüsse, meistens einzelne oder auch zwei. Bei der Räumung der Ortschaft war viel geschossen worden. Nachher sagte mir ein Deutscher: „Von den Luxemburgern hat heute auch einer Juden erschossen“.
Jean Heinen, Zeitzeugenbericht (Brief), 9.1998.
Führung in und außer Dienst: gut […] ist charakterlich gutmütig, geistig etwas unbeweglich, zeigt aber guten Willen, körperlich zäh und ausdauernd.
Ausbildungsleiter des Ausb.-Bat (L), Bericht über René F., 20.5.1941.
Nachdem die Polizisten, darunter ihr Anführer René F., die Juden und Partisanen in der Scheune getötet haben, posieren sie für ein Erinnerungsfoto.
Diese Scheune war voll Juden und Banditen. Der Stoßtrupp nach dem Kampf.
René F., Notiz auf der Fotografie, um 1944.
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