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ALFRED OPPENHEIMER
1901: Geburt in Metz (F)
Ab 1925: wandert nach Luxemburg aus
1941: wird gezwungen, das jüdische Konsistorium zu leiten
1942: nach der Umbenennung des Konsistoriums in „Ältestenrat“ wird Alfred Oppenheimer „Judenältester“
1943: Deportation ins Ghetto von Theresienstadt (CZE) mit seiner Familie
1944: zusammen mit dem Sohn René Deportation von Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
1945: „Todesmarsch“ ins Lager Blechhammer (D)
1961: ist Zeuge im Prozess gegen Adolf Eichmann in Israel
Alfred Oppenheimer muss Anordnungen der Gestapo, wie z. B. das Verbot von Beziehungen zwischen „Juden und Ariern“ an die jüdische Gemeinschaft weiterleiten, Bekanntmachung vom 17.11.1941.
Work
Als Leiter des jüdischen Konsistoriums wird Alfred Oppenheimer von der Gestapo gezwungen, die Deportationen mitzuorganisieren. Durch Verhandlungen gelingt es ihm, die Deportation einzelner Juden hinauszuzögern oder die Transporte 14 Tage im Voraus bekanntzugeben. Dies ermöglicht einzelnen Juden, vor dem Abtransport unterzutauchen. Jede Woche muss er zur Gestapo nach Luxemburg-Stadt, um Anordnungen entgegenzunehmen. Oppenheimer wird wegen Missachtung der Befehle von den Deutschen verprügelt und misshandelt. Er wird am 17. Juni 1943 ins Ghetto von Theresienstadt deportiert, wo seine Frau Aline an Entkräftung stirbt. Im Oktober 1944 wird er ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau weitertransportiert. Dort gibt sich Oppenheimer als Mechaniker aus und muss Zwangsarbeit leisten. Sein Sohn René erreicht einige Tage später das Lager und wird sofort vergast. 1945 wird das Lager geräumt und Alfred Oppenheimer kommt in das KZ Blechhammer, ein Nebenlager von Auschwitz. Bei seiner Befreiung durch die Rote Armee wiegt er nur noch 39 kg.
Es war wie im Mittelalter. Sie haben uns unsere Würde genommen. Wir durften niemanden auf der Straße
grüßen, und unsere Kinder durften nicht mehr mit den anderen Kindern spielen. Meinem Sohn René blieb
damals als einziger Spielgefährte sein kleiner Hund Fifi, den er sehr liebte. Dann kam eine neue Verordnung vom
Gauleiter, in der es hieß, wir dürften auch keine Haustiere mehr halten.
René Clesse, Zitat von Alfred Oppenheimer, Die Natur ist gnädger als die Menschen (Ons Stad 36), 1991.
Nach dem Krieg sagt Oppenheimer als Zeuge im Prozess gegen Adolf Eichmann aus. Der Kriegsverbrecher Eichmann war verantwortlich für die Organisation des Völkermords an den Juden, Jerusalem 1961.
Im Bett neben mir summte einer ganz leise: Stille Nacht, heilige Nacht und die Melodie ging über in verhaltenes Weinen. Bilder tauchten im Gedächtnis auf: Frieden, eine gemütliche Wohnung, eine warme Frauenstimme, Kinderlachen. Gab es das wirklich einmal? Alles ist hoffnungslos, alles. Meine Frau in Theresienstadt umgekommen, mein Junge in Auschwitz vergast ... ich weinte mich, wie die anderen Kameraden, in den Schlaf.
Alfred Oppenheimer, Zeitzeugenbericht, Die letzten Tage im Kazett Auschwitz Nebenlager Gleiwitz 3 (Rappel 1-3), 1985.
René Oppenheimer und seine Mutter Aline.
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