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FRITZ HARTMANN

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1906:    Geburt in Rabenstein (D)
 
1933:    wird Mitglied der NSDAP 

Ab 1934:    wird in die SS aufgenommen; arbeitet für die Gestapo in Berlin 

1940:    wird Leiter der Gestapo in Koblenz (D)

Ab 1941:    übernimmt die Leitung der Gestapo in Trier (D) und Luxemburg; führt die großen Deportationen der jüdischen Bevölkerung in die Ghettos nach Osten aus

1942:    leitet das „Standgericht“ in Luxemburg

1943:    Entlassung als Leiter der Gestapo; wird an die Ostfront versetzt

1946:    Festnahme in Aichach (D) und Überführung nach Luxemburg 

1951:    wird vom Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Luxemburg zum Tode verurteilt; das Urteil wird wenig später in lebenslängliche Zwangsarbeit umgewandelt 

1957:    wird nach 11 Jahren Haft freigelassen und in die Bundesrepublik Deutschland abgeschoben
Fritz Hartmann wächst in normalen Familienverhältnissen auf. Nach seinem Studium wird er 1934 in die SS aufgenommen und arbeitet für die Gestapo in Berlin. Ein Jahr zuvor ist er bereits der NSDAP beigetreten. Fritz Hartmann macht Karriere und wird am 8. März 1941 Leiter der Gestapo in Trier und Luxemburg. Dabei hält er sich v. a. in Luxemburg auf. Der als distanziert und grob geltende Gestapo-Chef ist einer der Hauptverantwortlichen der Judenverfolgung im Land und verschlechtert die Lage der Juden noch durch zusätzliche Verordnungen. Ab August 1941 lässt er ein leerstehendes Kloster in Fünfbrunnen zu einem „Jüdischen Altersheim“ umbauen. Dort werden bis 1943 über 300 Juden eingesperrt. Hartmann inspiziert den Ort regelmäßig, verschlimmert die Wohn- und Lebensbedingungen der Heiminsassen, schikaniert und bestiehlt sie. Ab Oktober 1941 werden die Juden Luxemburgs in die Ghettos und Vernichtungslager im Osten deportiert. Fritz Hartmann überwacht oftmals vor Ort die Abläufe. Auch gegen Widerstandskämpfer geht er hart vor. Als im August/September 1942 ein „Generalstreik“ in Luxemburg ausbricht, lässt er diesen brutal niederschlagen. Über Luxemburg wird der Ausnahmezustand verhängt und ein „Standgericht“ unter Hartmanns Leitung eingerichtet. Die Streikteilnehmer werden willkürlich angeklagt. Kein Anwalt darf sie verteidigen. Hartmann schüchtert die Angeklagten ein, beschimpft sie und gibt ihnen keine Möglichkeit, sich zu erklären. Das Standgericht verurteilt 20 Luxemburger zum Tode. Ihre Angehörigen werden nach Polen und Tschechien umgesiedelt. 
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Plakat „Das Standgericht“, Luxemburg 1942.
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Das Kloster Fünfbrunnen, in dem das „Jüdische Altersheim“ eingerichtet wird.
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Als ich in Fünfbrunnen war, kam Hartmann wiederholt dorthin. Niemand durfte ihn anschauen. Von den Juden, welche nach Fünfbrunnen gebracht worden waren, hatte dieser oder jener seine Sachen in einen schönen Koffer verpackt. [...] Ich konnte zusehen, wie Hartmann sich verschiedene der schönsten Koffer aussuchte. Hartmann nahm das wahr und sofort begann er zu brüllen: „ Sie werden erschossen, Sie werden erschossen! “ Ich stritt [...] ab, ihn beobachtet zu haben.
Henriette Kleeblatt, Zeitzeugenbericht, Datum unbekannt.
Der Totenkopf, Symbol der SS, der
auch Fritz Hartmann angehört.
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