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JOSY GOERRES

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1913:    Geburt in Differdingen (L)

04.1941:    hilft in Differdingen den Familien von verhafteten und verschleppten Widerstandskämpfern

07.1941:    Aufbau eines Fluchtnetzwerkes


11.1941:    wird ins KZ Hinzert bei Trier (D) verschleppt

1942:     Aufenthalt in Gefängnissen in Luxemburg-Grund und Wittlich (D); Aufbau der Widerstandsorganisation PI-MEN (Patriotes Indépendants Luxembourg)

03.1943:     Freispruch durch das Sondergericht aus Mangel an Beweisen

1944:    entgeht der Verhaftung durch die Gestapo und taucht unter; seine Eltern werden verhaftet und umgesiedelt; bis Kriegsende bleibt Josy Goerres im Widerstand aktiv
Noch nicht fertig gestellter gefälschter Personalausweis: Um vollständig untertauchen zu können, braucht man eine neue Identität. Die PI-MEN verschaffen den Wehrdienstverweigerern, Deserteuren und politischen Flüchtlingen falsche Pässe und Ausweise, bevor sie über die Grenze nach Frankreich oder Belgien gebracht werden.

Nous décidâmes de commencer par des actions locales, plus ou moins individuelles, contre ce soi-disant nouvel ordre, par exemple : publication
et lancement de tracts, photos et insignes de Madame la Grande-Duchesse et du Prince Héritier, du pays et du blason luxembourgeois, diffusion
de nouvelles captées à la radio de Londres.

Josy Goerres, Aperçu historique, 25.4.1960.

Josy Goerres steht dem deutschen Einmarsch in Luxemburg am 10. Mai 1940 feindlich gegenüber. Zusammen mit einem Freund, Emile Krieps entscheidet er sich zum aktiven Widerstand. Sie nehmen am Spéngelskrich teil. Dabei tragen sie offen luxemburgische Symbole an oder unter der Kleidung. Goerres verfasst und verteilt patriotische Flugblätter. 
Ab 1941 bilden sich in Luxemburg mehrere Widerstandsgruppen. Goerres entscheidet sich dazu, diesen nicht beizutreten. Im April / Mai beginnt er mit Emile Krieps in Differdingen einzelne Familien zu unterstützen, deren Verwandte bereits wegen Widerstands verhaftet worden waren. Mit Freunden organisiert Goerres im Juni 1941 eine Fluchthilfe nach Frankreich. Im Oktober wird Josy Goerres verraten und von der Gestapo verhaftet, mehrfach verhört und gefoltert. Er gesteht nicht und man kann ihm nichts nachweisen. Jegliche Versuche, ihm etwas nachzuweisen, scheitern. 
Am 23. März 1943 wird er vom Sondergericht freigesprochen. Nach seiner Haft baut er die Widerstandsgruppe PI-MEN auf, die neben Fluchthilfe nach Frankreich auch Geheimdienstaktivitäten und Gegenpropaganda durchführt. Vor ihrem Grenzübertritt erhalten Flüchtende falsche Papiere. 
Im April 1944 soll Josy Goerres abermals von der Gestapo festgenommen werden. Er taucht in Differdingen unter und versteckt sich bis zur Befreiung bei Bekannten, dann in einer Metzgerei. Diejenigen, die ihn schützen, riskieren viel: Einer der Helfer*innen wird bei der Fahndung nach Goerres erschossen. 
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Josy Goerres’ Armbinde der PI-MEN.
Au cours de l’été 1941 ( juin-juillet ), fut organisée la filière d’évasion vers la France, pour empêcher d’éventuelles arrestations de nos membres par la Gestapo. […] Nous étions d’avis, en effet, qu’il était risqué de cacher les fugitifs à la longue dans le pays même.

Josy Goerres, Aperçu historique, 25.4.1960.
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