top of page
Charles Brahms.jpg

52

CHARLES BRAHMS

ZPB_Web Graphics-43.png
ZPB_Web Graphics-62.png
ZPB_Web Graphics-58.png
ZPB_Web Graphics-55.png
1917:    Geburt in Luxemburg (L)

Sommer-Herbst 1940:    Zwangsarbeit in Wittlich nach Schließung des Familiengeschäftes

09.1940:    Heirat mit Berthe Salomon 

09.1941:    Ausreise nach Frankreich, Spanien und Portugal

03.1942:    Ankunft in New-York (USA), lebt bei Verwandten

01.1944:    Erlangung der amerikanischen Staatsbürgerschaft

02.1944-11.1945:    Dienst bei der amerikanischen Armee, Einsatz im Pazifikkrieg gegen Japan 
EVEN_Brahms_TM_JapBook_S.31.jpg

Auszug aus Charles‘ „Japanese Phrase-book“. Dieser Ratgeber wurde U.S. Soldaten ausgeteilt, um im Alltag die Kommunikation mit der japanischen Bevölkerung zu erleichtern. 

Honorable_discharge_Hiroshima_19451128.jpg

„Honorable discharge“ (November 1945)

Work
Charles Brahms wird am 15. Januar 1917 in Luxemburg als Sohn jüdischer Eltern geboren. Im Sommer 1940 ändert sich sein Leben drastisch, als er, nach der Schließung des Familiengeschäftes durch die Nazis, zur Zwangsarbeit in Wittlich eingesetzt wird. Hier muss er für die „Organisation Todt“ beim Bau der Autobahn mithelfen und lebt in Baracken gleich neben der Baustelle. Am 4. September 1940 heiratet er Berthe Salomon aus Mersch. Im Oktober 1941 gelingt es Charles und seiner Frau, nach Frankreich, Spanien und schließlich Portugal auszureisen. Diese Flucht ermöglicht ihnen die Auswanderung in die Vereinigten Staaten, wo sie im März 1942 ankommen. Sie beginnen schnell, sich in den USA ein neues Leben aufzubauen. Im Januar 1944 bekommen sie die amerikanische Staatsbürgerschaft. Bereits im Februar 1944 wird Charles in die amerikanische Armee eingezogen und zu einer Motorradeinheit versetzt. Nach seiner Ausbildung dient er im Pazifikkrieg gegen Japan. Er beteiligt sich an der Befreiung der Philippinen und wird nur wenige Wochen nach dem Abwurf der ersten Atombombe, am 6. August 1945, in der zerstörten japanischen Stadt Hiroshima stationiert. Bis zu seiner vorläufigen Entlassung am 28. November 1945 beteiligt sich Charles an Besatzungsaufgaben, wie beispielsweise an der Überwachung von Kriegsgefangenen und der Sicherung militärisch wichtiger Anlagen und Stützpunkte. 
ZPB_Web Graphics_green-73.png

Ich wurde der „Motorcycle Squad“-Einheit zugeteilt. Dabei hatte ich meiner Frau vor dem Krieg versprochen, nie mehr Motorrad zu fahren! Zunächst fuhr ich auch nicht besonders viel: Zwar hatte jeder in unserer Einheit eine Harley Davidson bekommen, es gab jedoch keinen Tropfen Benzin. So mussten wir die Maschinen – welche wir dennoch überall mitnehmen mussten – vier Wochen lang bergauf bergein rollen, schieben und drücken. Als wir dann endlich das heiß ersehnte Benzin bekamen, mussten die Maschinen zuerst vollständig auseinandergenommen und wieder zusammengebaut werden. So lernte ich jede einzelne Schraube meines Motorrads kennen.
Charles Brahms, Erinnerungen an seine Militärausbildung, 1944.

Ich kann mich noch genau an jenen Samstag erinnern, als mich „Siggi“ warnte, die Deutschen würden abends eine Anwesenheitskontrolle in den Baracken durchführen. Zwar folgte ich seinem Rat und blieb abends in der Baracke – wo im Übrigen tatsächlich eine Kontrolle durchgeführt wurde –, traf aber ebenfalls einen Entschluss, der mein Leben entscheiden verändern sollte: Ich wollte schnellstmöglich irgendwie nach Amerika auswandern.

Charles Brahms, Kriegserlebnisse, Herbst 1940.

Good_conduct_medal-US-ARMY_gerastert_web.png

„Good Conduct Medal“ – erhalten im
April 1945

bottom of page