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RACHEL WOLF GALLER

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1922:    Luxemburg-Stadt (L), der Vater stammt aus Polen, die Mutter aus Belgien

09.1940:    Einführung von rassistischen Verordnungen, die Juden diskriminieren

11.1940:    Transport nach Portugal, Abweisung an der Grenzortschaft Vilar Formoso (PT), Internierung Frankreich

Frühjahr 1941:    Exil in Lyon (F)
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Frühjahr 1942:    Warten auf die Überfahrt in Marokko

06.1942:    Überfahrt nach New York (USA)

1946:    Rückkehr nach Luxemburg

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1938 kamen enorm viele Flüchtlinge aus Deutschland nach Luxemburg und in unseren Lagerräumen wurden Kleider hingelegt und Hygienesachen. Die Flüchtlinge konnten sich dort aussuchen, was sie wollten.

Rachel Wolf, Zeitzeugeninterview, 2013.

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Flüchtlinge bei einer Mahlzeit in einer Flüchtlingsunterkunft der Hilfsorganisation „Esra“, Luxemburg 1939-1940. 
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Jüdische Flüchtlinge auf dem Grenzbahnhof von Vilar Formoso, 1941.
Rachel Galler verbringt eine sorglose Jugend. Ihr Vater und ihr Onkel unterstützen die ab den 1930er Jahren ankommenden jüdischen Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich mit Kleiderspenden. Ihr sorgenfreies Leben ändert sich schlagartig im Mai 1940. Für die jüdische Bevölkerung ist kein Platz mehr in Luxemburg. Im November 1940 wird die Familie nach Portugal transportiert, zusammen mit 300 Juden aus Luxemburg. 
Von der Gestapo begleitet erreicht der Zug den portugiesischen Grenzort Vilar Formoso. Doch der Zug darf nicht passieren. Es gibt Probleme mit den Papieren. Bis die Lage geklärt wird, sollen die Flüchtlinge in den Eisenbahnwaggons bleiben, die sie nur abends kurz verlassen dürfen. Eine Woche später werden sie zurück ins besetzte Frankreich gefahren, wo sie in ein Internierungslager in Bayonne gebracht werden. Einmal die Woche ist Ausgang, ansonsten müssen die Flüchtlinge in ihren Baracken bleiben. Morgens und abends ist Zählappell.
Im Frühjahr 1941 darf die Familie Galler das Lager verlassen. In Lyon lebt eine Tante. In einem Hotel für Flüchtlinge in bezieht die Familie gemeinsam ein Zimmer und lebt von ihren Ersparnissen. Ein Jahr später erhält die Familie ein Einreisevisum für die USA. Nach einer mühsamen Reise erreichen sie Marokko, wo sie noch drei Wochen auf die Überfahrt auf dem portugiesischen Schiff „Serpa Pinto“ warten müssen. Nach einer vierwöchigen Überfahrt erreicht die Familie im Juni 1942 New York. Dort verbessert sich die Lage der Familie. Rachel Galler findet aufgrund ihrer guten Englischkenntnisse schnell eine Anstellung und lernt René Wolf aus Esch kennen. Sie heiraten in New York und kehren 1946 nach Luxemburg zurück.
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Es war grauenhaft. Es waren ältere Leute, Babys dabei. In unserem Abteil war noch ein älteres Ehepaar aus Wien und der Mann starb in unserem Abteil und wurde dort in Vilar Formoso begraben und nachher habe ich erfahren, dass seine Ehefrau ebenfalls dort gestorben ist und auch da begraben ist. Das rote Kreuz brachte uns jeden Tag Brot und heißen Tee, das wars.

Rachel Wolf, Zeitzeugeninterview, 2013.

Meine Eltern hatten eine Kabine und durften in dem Essraum essen, aber meine Schwester und ich nicht. Wir mussten in den, wie sagt man, in den Kellerräumen schlafen, ja. Das war furchtbar, Mäuse, etc. und da schliefen wir auf Deck.

Rachel Wolf, Zeitzeugeninterview.

Passagierticket von Rachel für für das portugiesische Flüchtlingsschiff „Serpa Pinto“, 1942.
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