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MARCEL GONIVA
1926: Geburt in Goeblange (L)
1942-1943: Ausschluss aus der Schule wegen Verweigerung des Hitlergrußes
1944: Einberufung in den „Reichsarbeitsdienst“
1944-1945: Ausbildung in Dänemark, Verlegung nach Polen zum Kampf gegen die Rote Armee
1945: britische Kriegsgefangenschaft, frühzeitige Entlassung, abenteuerliche Rückkehr nach Luxemburg
Marcel Gonivas Einsatzorte als
Zwangsrekrutierter.
Work
Nach 14 Tagen Wehrmacht auf dem Transport nach Dänemark. Gestern Nacht Fliegerangriff auf Berlin. Noch zu 20 Luxemburger und 100 Elsässer. Dauernd Fliegergefahr.
Marcel Goniva, Tagebucheintrag, 28.11.1944.
Der 17-jährige Marcel Goniva wird im Juli 1944 in den Reichsarbeitsdienst nach Polen eingezogen. Dort wird er in einem Lager für den Wehrdienst ausgebildet. Im November 1944 wird er als MG-Schütze in die deutsche Armee eingezogen und überlebt die heftigen Kämpfe gegen die Rote Armee bei Kolberg (heute KoÅ‚obrzeg in Polen). Im April kommt er im „Endkampf um Berlin“ zum Einsatz und wird verwundet. Einer der letzten Sanitätszüge bringt ihn aus der Stadt heraus, danach gerät er bei Lübeck in britische Gefangenschaft. Marcel Goniva wird mit zwei weiteren Luxemburgern frühzeitig entlassen. Auf ihrem Weg nach Westen geben sich die drei gegenüber französischen Einheiten als elsässische Zwangsrekrutierte aus. So kehren sie im Frühsommer 1945 über Paris nach Luxemburg zurück.
„Rot-Weiß-Blaues“-Bändchen, das Marcel Goniva während seines Einsatzes als Zwangsrekrutierter stets bei sich trägt.
Unglaubliches Glücksgefühl, dieser Hölle entronnen zu sein.
Marcel Goniva, Tagebucheintrag, 14.5.1945.
Da mein Bruder Robert (geb. 1922 ) während seiner Zwangsrekrutierung 1943 schwer verwundet wurde (Bauchschuss) und nach seinem Genesungsurlaub nach Frankreich desertierte, blieb mir, als ich den „Stellungsbefehl“ zu RAD und Wehrmacht erhielt, keine andere Wahl, als dem zu folgen und dies, um meine Eltern vor einer „Umsiedlung“ nach Ostdeutschland zu bewahren.
Marcel Goniva, Zeitzeugeninterview, 2020.
Soldbuch von Marcel Goniva.
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