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MARCEL HANDZEL
1934: Geburt in Esch/Alzette, die Mutter Léonie Herz stammt aus Medernach (L)
05.1940: Evakuierung der Familie Handzel nach Mâcon (F)
08.1940: Marcel und seine Eltern kehren nicht mehr nach Luxemburg zurück
02.1941: Umzug nach Sancé im Département Saône-et-Loire (F)
03.1941: wird eingeschult und freundet sich mit den Nachbarskindern an
08.1942: Marcels Vater Osias wird nach Drancy bei Paris und dann nach Auschwitz deportiert
12.1943: Osias wird in Pyskowice (im heutigen Polen) ermordet
1944: Marcel und seine Mutter Léonie werden verhaftet und in das Sammellager Drancy gebracht. Beide werden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Marcel Handzel mit seiner Mutter Léonie.
Am Morgen des 11. Mai 1940 wird die Familie Handzel nach Frankreich evakuiert und lässt sich in der Gegend von Mâcon nieder. Hier halten sich über 25.000 Flüchtlinge aus Luxemburg auf. Nach der Niederlage Frankreichs werden die Luxemburger Evakuierten in ihre Heimat zurückgebracht. Marcel Handzel und seine Eltern bleiben in Frankreich. Sie finden in Sancé eine neue Unterkunft. Marcel Handzel geht hier zur Schule und lernt neue Freunde ken-nen, darunter Raymond Burtin. Die Handzels integrieren sich schnell in die Dorfgemeinschaft. Als ausländischer Flüchtling und Jude wird Marcel Handzels Vater von der Vichy-Regierung als Zwangsarbeiter eingesetzt. Im August 1942 wird er in ein „Fremdarbeiterlager“ verlegt, von dort aus in den Osten deportiert und am 8. Dezember 1943 in Pyskowice in der Nähe von Gleiwitz ermordet. Am 11. November 1942 wird die „Zone Libre“ von den Deutschen besetzt. Marcel Handzel und Léonie Handzel werden im Juli 1944 in Sancé aufgegriffen und über Drancy in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Drei Wochen vor seinem 10. Geburtstag wird Marcel Handzel zusammen mit seiner Mutter am 4. August 1944 in Auschwitz vergast. Bis auf drei Personen werden nahezu alle luxemburgischen Verwandten der Familie in der Shoah ermordet.
Work
On a entendu le bruit des bottes. Ils sont entrés dans la classe et ont embarqué Marcel. L’instituteur – Monsieur Lubin – était blanc comme un linge. Pourtant, cet instituteur, c’était un ancien militaire, très strict. Tous les matins, nous devions assister au lever de drapeau.
Raymond Burtin, Zeitzeugenbericht, 2017.
En classe, ça se passait bien pour lui. Il était calme et travailleur. Il parlait bien français.
Raymond Burtin, Zeitzeugenbericht, 2017.
Marcel Handzel mit seinen Freunden in Sancé, 1941.
Un garçon gentil qui avait les mêmes jeux que nous. C’était un copain. Pour nous, il était comme les autres.
Raymond Burtin, Zeitzeugenbericht, 2017.
Marcel Handzel (erste Reihe 3. v. l.) mit seiner Schulklasse in Sancé, 1943.
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