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MARGUERITE LINDEN 

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11.1944:    wird von Bivels (L) nach Deutschland verschleppt

11.1944-12.1944:    beobachtet die deutschen Vorbereitungen auf die Ardennenoffensive

12.1944:    erfolgreiche Flucht nach Luxemburg; berichtet den Amerikanern über ihre Beobachtungen
Nach ihrer Entführung wird Marguerite Linden nach Deutschland verschleppt. Über Umwege gelangt sie wieder nach Luxemburg. 
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Zwar wird Luxemburg im September 1944 durch die Amerikaner befreit, doch entsteht in den folgenden Monaten entlang der deutsch-luxemburgischen Grenze eine Art „Niemandsland“. So auch im Ourtal, wo in Bivels nördlich von Vianden Frau Marguerite Linden mit drei weiteren Zivilist*innen in der Nacht vom 28. auf den 29. November 1944 durch eine deutsche Patrouille verschleppt wird. Am 12. Dezember 1944 glückt ihr die Flucht zurück nach Luxemburg. Sie erstattet den Amerikanern in Diekirch darüber Bericht, dass sie während ihrer Entführung in der Eifel beunruhigende Truppenkonzentrationen beobachtet hat. Ihr Bericht wird nicht ernstgenommen. Am frühen Morgen des 16. Dezember 1944 bricht die deutsche Ardennenoffensive los.
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Auf der deutschen Seite ging es aufwärts nach Bauler, wo wir in einem Maschinengewehrbunker etwas Armeebrot und eine Tasse heißen Tee bekamen. Unsere Fragen, was mit uns werden sollte, blieben unbeantwortet. In der Abenddämmerung begleiteten uns Wachposten zu Fuß nach Geichlingen. Hier warteten Pferdewagen auf uns und brachten uns nach Bettingen. Hier sah ich zum ersten Mal eine große Menge an Soldaten und Militärlastwagen. 
Wir wurden drei Tage lang in einem improvisierten Lager einquartiert und regelmäßig über die Aktivitä-ten der Amerikaner ausgefragt, besonders durch sehr junge Soldaten. Die Deutschen benahmen sich anständig und respektvoll; jeder wollte wissen, welche Art Mensch der „Ami“ war. Wir wurden nach Bitburg und anschließend mit dem Zug nach Kyllburg verbracht.
Roland Gaul, Zitat von Marguerite Linden (Schicksale zwischen Sauer und Our), 1987.

Skizze, wie die deutschen Truppen den Grenzfluss Our überqueren, Künstler: Horst Helmus, Dezember 1944. 

Wir trauten unseren Augen nicht, als wir durch den düsteren Gestapoagenten Klöcker vernommen wurden, welcher vor der Septemberbefreiung von Diekirch aus Angst und Schrecken verbreitet hatte. Wie viele Amerikaner befinden sich in Biwels? Wo liegen ihre befestigten Stellungen? Haben die Amerikaner schweres Kriegsgerät im Raum Vianden? Welche Beziehungen unterhalten die Amerikaner mit der Zivilbevölkerung? […] und Dutzende weitere Fragen regneten auf uns während des Verhörs herab.

Roland Gaul, Zitat von Marguerite Linden (Schicksale zwischen Sauer und Our), 1987.

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