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TINA BOSCHKO

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1920:    Geburt in der Ukraine (in der damaligen Sowjetunion)
 
1942:    Die studierte Logopädin wird nach Deutschland verschleppt, wo sie Zwangsarbeit leisten muss 

1943:    Einsatz als „Ostarbeiterin“ im Reichsbahnausbesserungswerk Diedenhofen (Thionville) im annektierten Frankreich

1945:    Heirat mit dem Luxemburger Mathias Hoor
Tina Boschko im „Ostarbeiterlager“ vor dem Stacheldrahtzaun, der das Lager umgibt, Thionville 1943-1944.
 „Ostarbeiterausweis“ von Tina Boschko, Thionville 1.02.1943
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Am 15. Dezember 1942 wird Tina Boschko für „die Arbeit in Großdeutschland“ zwangsmobilisiert. Sie hat eine Stunde Zeit, um ihre Sachen zu packen, dann muss sie ihre Familie verlassen, die sie nie wiedersehen wird. Tina Boschko muss ihre fünfjährige Tochter zurücklassen.
Nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion werden tausende sowjetische Bürger aus den besetzten Gebieten zur Zwangsarbeit ins Dritte Reich verschleppt. Sie kommen als Arbeitskräfte in der Kriegswirtschaft zum Einsatz. Ab Herbst 1942 werden knapp 4.000 Russen, Weißrussen und Ukrainer nach Luxemburg und Nordfrankreich geschickt. Es handelt sich oft um junge Männer und vor allem Frauen, die als „Ostarbeiterinnen“ bezeichnet werden. Sie müssen schwere und gefährliche Arbeit in der Industrie leisten, ohne Schutz und Ausbildung. Ihre Kleidung wird mit dem „OST“-Zeichen markiert. Sie werden in sogenannten „Russenlagern“ interniert. Hier leben sie ausgegrenzt, unter schwierigen Bedingungen und unter ständiger Überwachung. 
Im Winter 1943 wird Boschko in Diedenhofen eingesetzt und im „Russenlager“ Nr. 1239 eingesperrt. Sie bleibt über Briefe mit ihrer Familie in Kontakt. In Diedenhofen lernt sie den Luxemburger Mathias Hoor kennen, den sie 1945 heiratet. Nach Kriegsende werden die befreiten Zwangsarbeiter in ihre Heimat zurückgebracht, wo sie häufig als Verräter*innen und Kollaborateure abgestempelt werden. Boschko bleibt in Luxemburg und gründet eine neue Familie.

Les Allemands commencent à envoyer des prisonniers russes dans les usines luxembourgeoises. Ce sont des femmes et des jeunes filles ukrainiennes, anciennes institutrices, élèves de lycées des jeunes filles, qui sont amenées dans un état de dénutrition lamentable. Dans chaque voiture on découvre 1-2 personnes mortes d’inanition pendant le voyage. La nourriture est presque inexistante […] .
Fernand Schwachtgen, Bericht, 1942. 

Als Zwangsarbeiterin in Thionville muss Tina Boschko auf ihrer Kleidung das „OST”-Abzeichen, Abkürzung für „Ostarbeiter”, tragen. 
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