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YVONNE USELDINGER

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11.1921:   Geburt in Steinfort (L)

02.1938:    wird Mitglied der kommunistischen Partei 
1940: erste Aktionen gegen die deutschen Besatzer

07.1941:    erste Verhaftung durch die Gestapo, kommt aber nach 2 Wochen wieder frei

08.1942:    wird wegen „reichsfeindlicher Betätigung“ ins Gefängnis nach Trier (D) gebracht

06.1943:    Haft im Frauen-KZ Ravensbrück (D), wo sie wenig später u. a. für die Kriegsindustrie bei Siemens & Halske Zwangsarbeit leisten muss

1944:    erkrankt mehrfach schwer an Typhus, Rheuma, Mittelohrentzündung und Scharlach

12.1944:    beginnt im Lager heimlich an einem Tagebuch zu schreiben

04.1945:    wird durch das dänische und schwedische Rote Kreuz befreit
Yvonne Useldinger ist schon sehr früh politisch aktiv. Ihre Familie ist Mitglied in der Sozialistischen Arbeiterpartei und nimmt Flüchtlinge aus Deutschland auf. 1938 tritt sie der kommunistischen Partei bei. 1940 gehen die Kommunisten als einzige Partei in den Untergrund. Gemeinsam mit ihrem Mann betätigt sie sich im Widerstand gegen die Nazis, hilft bei der Herausgabe der Untergrundzeitung „Die Wahrheit“, besorgt gefälschte Pässe, Geld sowie Papier für den Druck der Zeitungen und Flugblätter. Im April 1941 wird Useldinger das erste Mal verhaftet, von der Gestapo verhört und später wieder freigelassen. Sie setzt ihren Widerstand fort. Im August 1942 werden Yvonne Useldinger und ihre Familie bei einer Razzia erneut verhaftet. Sie kommt monatelang ins Gefängnis nach Trier, wo sie unter schwierigsten Umständen ihre Tochter zur Welt bringt. Das Neugeborene darf sie höchstens zweimal die Woche sehen. Im Juni 1943 wird sie als „politischer Häftling“ in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück gebracht. Dort wird sie mit einem „Roten Winkel“ markiert.
Sie schließt sich anderen Kommunistinnen an und ist auf ihrer Arbeitsstelle bei Siemens an Sabotageaktionen sowie an Rettungsaktionen beteiligt. Die Situation in Ravensbrück ist prekär, besonders in den Monaten vor der Befreiung. Useldinger malt und schreibt heimlich ein Tagebuch über das Grauen im Lager. Mehrere Male wird sie krank und überlebt trotz schlimmer Umstände dank der Solidarität ihrer Mithäftlinge. Sie helfen einander, am Leben zu bleiben, lenken sich vom Lageralltag ab und unterstützen sich moralisch.
Mit einem Konvoi des dänischen und schwedischen Roten Kreuzes wird Yvonne Useldinger aus dem KZ befreit und erholt sich in Schweden. Sie kehrt am 3. Juli 1945 nach Luxemburg zurück und sieht ihre Tochter wieder. 

Ich war eingesperrt in einem Zimmer. [...] Die Gestapo war anwesend, als das Kind zur Welt kam, mit ganz furchtbaren Bemerkungen, weil es eine Schwergeburt war. Steißlage. Und man hat mir dann gesagt, dass man das Kind in Stücken rausnehmen würde. Das war natürlich sehr erschütternd für mich. Und ich habe dann gesagt:  „Dann tun Sie, was Sie nicht lassen können.“
Yvonne Useldinger, Zeitzeugeninterview, 1996. 

Yvonne Useldingers Tochter Fernande.
Eine Zeichnung von Lily Unden, die 1944 das Kind, für Yvonne Useldinger, nach einem Foto abgezeichnet hat. Das Foto wird Useldinger von einer KZ-Aufseherin für eine halbe Stunde gezeigt. 
Work
Im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück müssen die Häftlinge schwere körperliche Arbeit leisten, 1940.
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Alles Leid versuchte man durch liebe Worte u. Handlungen zu beseitigen.
Yvonne Useldinger, Brief aus Schweden, 3.5.1945.
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